Der Wahl-Luxemburger ist seit seinem ersten Kona-Start immer in den Top Ten zu finden. Bisher hat es zu mehr nicht gereicht. Als sehr guter Schwimmer und Radfahrer unterwegs, fehlte ihm beim abschließenden Marathon letzten Endes immer ein bisschen etwas zur Spitze. Zehn – wenn man die fehlenden Minuten beziffern möchte. Was also sollte in diesem Jahr anders „laufen“?

Eine Halbdistanz pro Monat
Nach seinem Mittelhandbruch begann der Einstieg ins Jahr 2013 sehr verheißungsvoll. Mit einem Sieg in Florida beim Naples Half Tri, meldete er bereits im Januar seinen Anspruch zur Beachtung. Ungeachtet des unbekannten Konkurrenzfeldes, legte er mit Abstand die schnellsten Schwimm- und Radsplits hin, sowie den zweitschnellsten Lauf des Tages. Bereits einen Monat danach deckte allerdings ein namenhafteres Starterfeld auf, wo seine Schwäche liegt. Drei Minuten auf Docherty im Laufpart waren für seinen dritten Platz ausschlaggebend.
Gemessen wird an der Spitze
In San Juan, beim 70.3, dasselbe Bild: Wasser und Pneu top, Sohle ein Flop. Auch wenn hier von einem extrem hohen Niveau gesprochen wird, die Spitze wird nun einmal daran gemessen. Der kassierte Rückstand am Ende, Bockel wurde fünfter, resultiert aus dem Lauf. Diese Schwäche zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, so auch in Florida bei seinem dritten Platz.
The Big Bang
Eine scheinbare Wende erarbeitete er sich in Belfort, Frankreich – bei der ITU Langdistanz Weltmeisterschaft lief er mit schnellen Leuten wie Billard und Bozzone, verlor die vorderen beiden Plätze aber durch Rückstand aus dem Wasser und zum späteren Sieger auf dem Sattel. Zur großen Überraschung kam es in Roth. Mit Cunnama und Bracht als Laufcracks auf der Liste, rechnete niemand so recht mit Dirk. Doch er zerlegte das restliche Feld bereits aus dem Wasser kommend. Eine beeindruckende Radzeit und ein Lauf schneller als Cunnama und nur vier Minuten langsamer als Timo waren eine Kampfansage in Richtung Kona.
Vom Schattenmann zur Lichtgestalt?
Spätestens seit Roth gab Dirk sein Schattendasein auf und hob sich damit selbst auf die Favoritenliste für Hawaii. Die gesundheitlichen Probleme nach Roth, mit der Patellasehne, und dem folgendem Trainingsausfall, sollten aber nicht unerwähnt bleiben. Dirk beziffert den Ausfall auf fünf Wochen, was rein rechnerisch bedeutet, er hatte nur gut eineinhalb Monate Zeit um sich für das Rennen auf Big Island vorzubereiten.
Fazit
Dirk ist ein sehr guter Schwimmer und hält gut, nehmen wir Kienle und Starykowicz mal raus, bei den ganz starken Radfahrern mit. Seine Achillesferse war bisher das Laufen – bisher! Wer nur vier Minuten auf Bracht verliert und Cunnama schlägt, kann nicht als schlechter Läufer zählen. So ist er ein bisschen wie eine Überraschungstüte – auch für uns. Und manch einer, der den ein oder anderen österreichischen Geheimspot in Sachen Trainingslager kennt, wird bei Dirks Aussage des Trainingsausfalles ganz leicht schmunzeln müssen…
Dirks Favoritencheck
Wer holt sich die Krone? Wir haben recherchiert, gerechnet und ein wenig gemutmaßt. Das Ergebnis findet ihr in der triathlon.de Favoritencheck-Tabelle. In jeder Kategorie gibt es eine maximale Punktzahl von fünf Zählern zu erreichen. Wir sind gespannt, wer am Ende die meisten Punkte hat und zu unserem Top-Tipp wird.
Zum Ironman Hawaii Special mit Favoritenvergleich.
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Fotos: triathlon.de, Ingo Kutsche